Erfolgsgeschichten

Digitale Transformation

Optimierung der (Blech-)Beschaffung

Aufgabe: Komplexität in der Materialversorgung managen

Immer die richtige Blechqualität vorrätig haben, ohne große Lagerbestände vorhalten zu müssen: Diese Balance findet hp-polytechnik, ein Spezialist für laserbearbeitete Blechteile mit einem sehr breiten Fertigungs-Portfolio, mit einer vom Fraunhofer IML entwickelten Software. Im Rahmen eines Transferprojektes des Mittelstand-Digital Zentrums Ruhr-OWL wurde die Software an die Anforderungen von hp-polytechnik angepasst und implementiert.

 2000 bis 3000 verschiedene Blechteile werden per Laserschneiden aus rund 150 Blechsorten hergestellt, die sich in der Materialgüte und den Abmessungen unterscheiden: Das ist, in aller Kürze, das Tagesgeschäft und zugleich die zentrale Herausforderung für die hp-polytechnik GmbH & Co. KG in Iserlohn. Das Unternehmen, das rund 120 Mitarbeitende an drei Standorten beschäftigt, beliefert Kunden u.a. in der Sanitärindustrie, im Maschinenbau und der Elektrotechnik mit immer kundenspezifischen Feinblechzuschnitten.  

Dabei muss hp-polytechnik stets die Balance zwischen Kapitalbindung und Verfügbarkeit wahren: Sind alle Blechsorten in großen Mengen am Lager, steigen die Kosten (in Form von Kapitalbindung und Zinsen). Ist die Bevorratung – eben aus Kostengründen – eher schlank, leiden Verfügbarkeit und Liefertreue.

Projekt­partner

hp-polytechnik GmbH & Co. KG, Fraunhofer IEM

Ort

Iserlohn

genutzte Services

Unternehmensdialog, Transferprojekt

Icon - Mittelstand Digital Ruhr OWL

Digitalisierung als Herausforderung

Digitalisierung Konzipieren

Auf dem Prüfstand: Die Bestandsmengen

In der Vergangenheit hatte hp-polytechnik hier schon Optimierungsarbeit geleistet und z.B. das Portfolio der verwendeten Feinblechsorten von etwa 400 auf rund 150 reduziert. In einem weiteren Schritt wurden jetzt die Bestände nochmals auf den Prüfstand gestellt. Die zentralen Fragen lauteten hierbei: Können Bestände durch Zusammenfassung von Blechsorten weiter reduziert werden, und wenn ja wie? Wie hoch sollen die Bestände bei jeder einzelnen Feinblechsorte sein, um einerseits möglichst wenig Lagerware vorzuhalten, andererseits aber immer lieferfähig zu sein? Diese Fragen wurden im Rahmen eines Transferprojektes des Mittelstand-Digital Zentrums Ruhr-OWL beantwortet.

Das Projektteam bei hp-polytechnik. | Bild: hp-polytechnik

Entwickelt vom Fraunhofer IML

Software für die smarte Blechbeschaffung

Das Fraunhofer IML als Projektpartner hatte hier das richtige Werkzeug nicht nur zur Hand, sondern sogar selbst entwickelt: die Software „AI-Boss“. Sie dient zur Sortimentsoptimierung, um auf Basis historischer und zukünftiger Materialbedarfe zentrale Entscheidungen zu treffen: Welche Bleche sollen in welche Mengen beschafft werden? Und wie kann die Zuordnung der Kundenbedarfe auf diese Bleche in Hinblick auf Bestand und Verschnitt erfolgen?

Neben einer KI-basierten Clusterung von Kundenbedarfen stellt AI-BOSS auch smarte Dashboards für das Bestandsmonitoring zur Verfügung. Hierbei werden die Lagerbestände mit dem jeweiligen Bedarf abgeglichen, um die Bestände für „Langsamdrehern“ zu reduzieren und die Verfügbarkeit für die aktuellen Kundenaufträge und Planungen zu verbessern.

Ausblick

Ergebnis: Smarte und „schlanke“ Beschaffung mit transparenten Prozessen

Damit ist eine sehr gute Voraussetzung für einen „smarten“, sich am tatsächlichen Bedarf orientierenden Einkauf von Blechtafeln gegeben. Zugleich wird Transparenz hergestellt: Auf einem Dashboard lassen sich alle relevanten und ausgewerteten Daten einsehen. Diese Transparenz durch Visualisierung gab es vorher nicht, und die schnelle Reaktion auf Änderungen auf der Nachfrage-, d.h. Kundenseite auch nicht.

Wichtig und typisch für alle Transferprojekte des Mittelstand-Zentrums Digital Ruhr-OWL ist auch: Die Beratung und Unterstützung, in diesem Fall durch das Fraunhofer IML, soll dauerhafte Wirkung zeigen. Die Verantwortlichen bei hp-polytechnik können mit Hilfe des Software-Tools AI-Boss nun eigenständig die Effizienz der Prozesse steigern, d.h. konkret: Kapitalbindungskosten reduzieren, die Anzahl der Lieferungen verringern und die Beschaffung noch besser entlang des (sich immer wieder ändernden) Bedarfs planen. 

Zum Ende des Projektes zieht Dominic Rose, Geschäftsführer von hp-polytechnik, eine erste Bilanz: „Eine smarte Bestands- und Beschaffungsoptimierung mit und ohne KI wird durch digitale Open Source Lösungen für KMU möglich!“

Was hat´s gebracht?

Die Vorteile

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