Erfolgsgeschichten

Digitale Transformation

Smart­phone-App optimiert Daten­auf­nahme und Mate­ri­al­ver­fol­gung

Trans­fer­pro­jekt mit Ralf Teichmann GmbH schafft digitale Durch­gän­gig­keit

Krane sind das Spezi­al­ge­biet der Ralf Teichmann GmbH. Das Essener Unter­nehmen zählt zu Europas größten Anbietern von Kran­an­lagen mit gene­ral­über­holten Gebraucht­kom­po­nenten. Mehr als 250 Krane gehören zum ständigen Lager­be­stand, mehr als 20.000 Einzel­teile füllen das Ersatz­teil­lager. Täglich kommen weitere hinzu – und mit ihnen eine Menge neuer Daten. Diese wurden bisher mit großem Zeit­auf­wand analog und nur teilweise elek­tro­nisch erfasst. Gemeinsam mit Digital in NRW hat Teichmann Krane nun eine Smart­phone-App für die Daten­auf­nahme sowie den inner­be­trieb­li­chen Material- und Infor­ma­ti­ons­fluss entwi­ckelt.

„Digitale Durch­gän­gig­keit per Smart­phone-App im internen Mate­ri­al­fluss vom Auftrags­ein­gang bis zur Auslie­fe­rung der Ralf Teichmann GmbH“ lautet der offi­zi­elle Titel des Trans­fer­pro­jekts, dem ein Unter­neh­mens­be­such des Kompe­tenz­zen­trums sowie eine Poten­zi­al­ana­lyse voraus­ge­gangen waren. Dabei wurde schnell deutlich: „Der große Lager­be­stand mit zahl­rei­chen Einzel­kom­po­nenten an unter­schied­li­chen Abla­ge­orten ist unsere größte Heraus­for­de­rung“, erklärt Ann-Christin Teichmann, Proku­ristin und zuständig für das stra­te­gi­sche und operative Projekt­ma­nage­ment des Betriebs.

Picture of Ann-Christin Teichmann

Ann-Christin Teichmann

Proku­ristin, stra­te­gi­sches und operatives Projekt­ma­nage­ment

„Der große Lager­be­stand mit zahl­rei­chen Einzel­kom­po­nenten an unter­schied­li­chen Abla­ge­orten ist unsere größte Heraus­for­de­rung.“

Foto: Ralf Teichmann GmbH

Projekt­partner
HJS GmbH & Co. KG
Fraun­hofer IEM
Größe

20 Mitarbeiter

Ort

Salzkotten

genutzte Services

Unternehmensbesuch, Potenzialanalyse und Gestaltungsworkshop

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Komplexe Lager­si­tua­tion

Datenerfassung

Komplexe Lager­si­tua­tion

Kamen gebrauchte Kranteile auf dem Essener Unter­neh­mens­ge­lände im Stadt­hafen an, wurden die zuge­hö­rigen Daten der einzelnen Kompo­nenten bisher größ­ten­teils manuell erfasst, in Excel-Listen über­tragen und in Ordnern abgelegt. Ein Verfahren, das viel Zeit in Anspruch nahm und zugleich fehler­an­fällig war. Hinzu kommt die komplexe Lager­si­tua­tion auf der knapp 30.000 m² großen Gesamt­fläche: „Ein Kran besteht aus mehreren hundert Einzel­kom­po­nenten, die wir nicht alle an einem Ort lagern können. Elek­tri­sche Kompo­nenten zum Beispiel werden fach­män­nisch in der Halle gelagert, andere, robustere Elemente werden im Außen­lager platziert“, so Teichmann.
teichmann

Foto: Fraunhofer IML

Wo liegen welche Komponenten?

Auto­ma­ti­sierte Mate­ri­al­ver­wal­tung

Wo liegt welches Ersatz­teil? Welche Kran­kom­po­nenten sind vorrätig? Was sind die tech­ni­schen Beschaf­fen­heiten? Antworten auf diese und weitere Fragen soll in Zukunft die Smart­phone-App geben. „Alle benö­tigten Daten, die ab dem Kauf eines Gebraucht­krans anfallen, werden zentral in einer Datenbank aufge­nommen und können für die Auftrags­er­stel­lung und -planung von überall im Unter­nehmen abgerufen und ausge­lesen werden“, schildert Julian Hinxlage, Projekt­leiter und wissen­schaft­li­cher Mitar­beiter am Fraun­hofer IML das Ziel des Projekts. Das Material wird eindeutig und auto­ma­ti­siert iden­ti­fi­ziert und verwaltet. „Das spart jede Menge Zeit und schafft mehr Trans­pa­renz“, so Hinxlage.

Mitar­beiter inte­griert

Mitar­beiter infor­mieren, Ziele kommu­ni­zieren

Der Entwick­lung der Software gingen Projekt­ge­spräche und Workshops im Unter­nehmen voraus. „In diesen Prozess haben wir auch unsere Mitar­beiter inte­griert“, betont Ann-Christin Teichmann. Was muss die App können? Welche Daten sollen erfasst werden? Wie sollte man auf diese zugreifen können? Jede Abteilung gab ihr Feedback und ihren Bedarf weiter, Mitar­beiter wurden konti­nu­ier­lich über den Entwick­lungs­stand infor­miert, Vorteile und Ziele der App immer wieder kommu­ni­ziert. „Schließ­lich sind es ja unsere Mitar­beiter, die das Konzept mittragen und damit arbeiten müssen“, so Teichmann. „Umso wichtiger war es uns, alle mit ins Boot zu holen.“

Individuelle Betrachtung

Hoher Detail­grad

„Das erste Feedback war bereits sehr positiv“, freut sich Julian Hinxlage, der bei der Entwick­lung der App mit seinem Team auch vor so mancher Heraus­for­de­rung stand. Schließ­lich handelt es sich bei den Gebraucht­kranen nicht um stan­dar­di­sierte Produkte. Jeder Kran muss indi­vi­duell betrachtet und aufge­nommen werden. „Die 15 verschie­denen Krantypen unter­glie­dern sich in fünf Bauarten sowie zusätz­liche Unter­kom­po­nenten und verzweigen sich dann noch weiter. 100 Kompo­nenten pro Kran sind da keine Selten­heit“, erklärt Hinxlage den hohen Detail­grad, dem die App bei ihrer Anwendung entspre­chen muss.

Von der Aufnahme bis zum Verkauf

Dyna­mi­sche Gestal­tung

Die Lösung ist eine dyna­mi­sche Gestal­tung mit verschie­denen Einga­be­masken – je nach Kran. Bei der Daten­auf­nahme bekommt jeder Kran eine eigene ID, die Kompo­nenten ein physi­sches Label mit QR-Code, die Daten wie Traglast, Spann­weite oder Leistung des Antrieb­mo­tors werden einge­geben, der Lager­platz gespei­chert. „Auf diese Weise sind nicht nur alle Daten zu jedem Kran und seinen Kompo­nenten digi­ta­li­siert und abrufbar. Alle Mate­ri­al­be­we­gungen von der Aufnahme bis zum Verkauf können schnell und einfach nach­voll­zogen werden“, stellt Julian Hinxlage den Mehrwert der Daten­auf­nahme per App heraus.

Ein Schritt in Richtung Digi­ta­li­sie­rung

Prozesse aufschlüs­seln

Für Teichmann ist die Entwick­lung und Etablie­rung der Software ein grund­le­gender Schritt in Richtung Digi­ta­li­sie­rung. „Es ist uns wichtig, unsere Prozesse zu digi­ta­li­sieren, um konkur­renz­fähig zu bleiben“, so Ann-Christin Teichmann. Darum kann sie sich auch eine weitere Zusam­men­ar­beit mit den Digi­ta­li­sie­rungs­ex­perten vom Kompe­tenz­zen­trum vorstellen. „Digital in NRW bringt viele Umset­zungs­ideen mit und es hat uns sehr geholfen, unsere Prozesse durch externen Input noch einmal aufzu­schlüs­seln.“ Auch Julian Hinxlage sieht noch Potenzial für weitere Digi­ta­li­sie­rungs­maß­nahmen: „Es gibt auf beiden Seiten viele Ideen, wie die App weiter­ent­wi­ckelt werden könnte. Und wir stehen auch im Nachgang gerne als Entwick­lungs­partner zur Seite.“
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