Erfolgsgeschichten

So werden Mess- und Prüfdaten transparent

Den Überblick im Datendschungel behalten

Transferprojekt mit Merten Zerspanungstechnik GmbH & Co. KG

Ein mittelständischer Spezialist für die CNC-Bearbeitung von anspruchsvollen Bauteilen hat drei „Welten“ der IT-Infrastruktur über eine selbst entwickelte App verbunden – und profitiert nun von verbesserter Transparenz u.a. bei der Zuordnung von Prüfdaten zu Produkten und Fertigungsaufträgen. Unterstützt wurde die Merten Zerspanungstechnik GmbH & Co. KG dabei vom Fraunhofer IEM – im Rahmen eines Projektes des Mittelstand-Digital Zentrums Ruhr-OWL.
Projekt­partner

Merten Zerspanungstechnik GmbH & Co. KG
Fraunhofer IEM

Ort

Marienfeld

genutzte Services

Transferprojekt

Icon - Mittelstand Digital Ruhr OWL

Digitalisierung als Herausforderung

Vertrauen und Offenheit

Projektbeginn und Zusammenarbeit

Ohne IT-Systeme für zentrale Aufgabe kommt kein produzierendes Unternehmen aus. In der Mehrzahl der Fälle gibt es aber keine einheitliche und durchgängige Infrastruktur auf der IT-Ebene, sondern diverse Insellösungen. Daraus ergibt sich die Herausforderung, die Informationen aus den einzelnen Systemen zusammenzuführen und auch den jeweils Zuständigen zur Verfügung zu stellen. Nur wenn das gewährleistet ist, können die Daten auch und gerade auf der „Shopfloor“-Ebene – direkt beim Mitarbeiter in der Produktion – bestmöglich genutzt werden.

Eben diesen Vorteil kann die Merten Zerspanungstechnik GmbH & Co. KG jetzt ausschöpfen. Das im Jahr 2003 gegründete Unternehmen gilt in anspruchsvollen Branchen – Automobilindustrie, Maschinenbau, Antriebstechnik, Medizintechnik – als Spezialist für die Produktion von hochwertigen Komponenten und Baugrup-pen (Rotoren, Achsschenkel, Getriebeteile…).

Vision und Mission

Ziel: Messdaten aufbereiten und zur Verfügung stellen

Da es sich grundsätzlich um sensible oder sicherheitsrelevante Komponenten han-delt, gehört zu (fast) jedem produzierten Bauteil und jedem Auftrag ein mehr oder weniger umfangreicher Prüfumfang. Abmessungen, Oberflächenqualität und/ oder Funktion müssen geprüft und dokumentiert werden.

In der Praxis auf der „Shopfloor“-Ebene kommt es immer wieder vor, dass die Mitarbeiter die aktuellen Prüfdaten und –protokolle für einen Fertigungsauftrag einsehen möchten – in erster Linie um die Qualität der Produkte und des Bearbeitungsprozesses zu beurteilen, aber auch um z.B. Rückschlüsse auf die Abnutzung von Werkzeugen oder die Einstellung von Maschinen ziehen zu können. Dafür mussten sie bislang zwei oder auch drei Programme öffnen und abgleichen: für den Auftrag bzw. das Produkt, für die Maschinendaten und für die Prüfergebnisse – eine zeitraubende Aufgabe. Hinzu kommt: Die Prüfprotokolle können 20 oder 30 Seiten umfassen. Das ist für die Dokumentation sicherlich sinnvoll, für eine kurze Einschätzung aber eindeutig überdimensioniert.

Konkrete Prozesse und Maßnahmen

Auf einen Blick und in einer App: Daten aus drei Programmen

Der Wunsch der Mitarbeiter in der Fertigung und an den Maschinen war daher verständlich: Lässt sich das Monitoring nicht vereinfachen, indem die projektbezogenen Produkt-, Fertigungs- und Prüfdaten konsolidiert bereitgestellt werden? Und können die Daten so aufbereitet werden, dass man auf einen Blick die relevanten Prüfergebnisse sieht?

Diese Fragen waren Gegenstand eines Projektes des Mittelstand-Digital Zentrums Ruhr-OWL mit dem Fraunhofer IEM als Projektpartner.

Im Rahmen des Projektes entstand eine App, die ähnlich wie das Viewing-System eines CAD-Programms funktioniert und die gewünschten (Prüf-)Daten an der Maschine bereitstellt. Das Ergebnis beschreibt Geschäftsführer Markus Merten: „Wir können jetzt die Daten aller Messgeräte und -einrichtungen direkt an der Maschine präsentieren – exakt so selektiert und aufbereitet, wie sie vor Ort ge-braucht werden. Das ist die perfekte Voraussetzung für ein effizientes Monitoring.“

Einfache Programmierung mit Low-Code-Tool

Die Programmierer des Fraunhofer IEM nutzten für diese Aufgabe MS Power Apps: ein Tool, das die Low-Code-Technik nutzt und sich gut an die individuellen Anforderungen der Anwendung anpassen lässt. Shashank Lokesha, Software-Entwickler und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IEM: „Die Prüfprotokoll-App verbindet die Werkstücknummer aus der Fertigungsanlage mit dem zugehörigen Prüfprotokoll aus den Messmaschinen und dem entsprechenden Fertigungsauftrag. Und sie stellt die Prüfdaten sehr anschaulich und komprimiert dar.“

Klare Vorteile in der praxis

"Hilfe zur Selbsthilfe" bei der ENtwicklung weiterer Apps

Inzwischen bewährt sich die App in der tagtäglichen betrieblichen Praxis bei Mer-ten Zerspanungstechnik – und ist ein praxisgerechter Baustein der Digitalisie-rungsstrategie von Merten Zerspanungstechnik. Markus Merten: „Wir arbeiten schon jetzt vollständig digital, von der Bestellung über den gesamten Fertigungs-durchlauf bis zur Bezahlung. Was wir noch optimieren werden, ist die Durchgängigkeit der Daten und ihre möglichst umfassende Nutzung. Die neue App ist ein Baustein auf diesem Weg.“

Weil dieser Weg weitergehen soll, war die gemeinsame Entwicklung und Imple-mentierung der Prüfprotokoll-App nicht das letztliche Ziel des Projektes, sondern ein erster Schritt. Ziel war es vielmehr, dass die Mitarbeiter bei Merten befähigt sind, die App bei Bedarf mit Bordmitteln weiterzuentwickeln und auch selbst weitere Apps zu entwickeln. Deshalb entstand im Rahmen des Projektes ein Benutzerhandbuch für die Entwicklung von MS Power Apps. Markus Merten: „Wir werden dieses Wissen weiter nutzen und unsere Datendurchgängigkeit bei allen Abläufen verbessern. So sparen wir Zeit und haben auch ein Tool an der Hand, um die Produktqualität zu verbessern und die Fertigung zielgerichtet zu optimieren.“

Was hat´s gebracht?

Die Vorteile

Sie wollen ebenfalls eine Erfolgsgeschichte schreiben?

Dann schreiben Sie doch zuerst einmal uns.

Kontakt
Top