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Mit Digitalisierung zum attraktiven Arbeitsplatz

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Digitale Transformation

Wie Unternehmen dem Fachkräftemangel auch mit digitalen Maßnahmen begegnen können

Der Fachkräftemangel ist überall spürbar. Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) müssen ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern, um qualifiziertes Personal zu finden und zu binden. Eine Möglichkeit, um das zu erreichen, sind Digitalisierungsmaßnahmen. Nazanin Budeus erklärt im Interview, wie KMU die digitale Transformation nutzen können, um die Herausforderung Fachkräftemangel zu meistern.

Wie kann die Digitalisierung helfen, einen Arbeitsplatz attraktiv zu gestalten?

Digitalisierung allein reicht für ein Unternehmen sicherlich nicht aus, um sich in einer von Personalengpässen und Fachkräftemangel geprägten Arbeitswelt zu positionieren. Doch gerade Unternehmen in ländlichen Gebieten, die bei jungen Menschen nicht mit ihrem Standort punkten, können mit einer entsprechenden Ausstattung einen Unterschied machen. Letztens hat ein Geschäftsführer noch zu mir gesagt: „Wenn ich möchte, dass sich ein Zwanzigjähriger für unser Unternehmen entscheidet, dann erwartet er einen modernen Arbeitsplatz mit Tablets und Monitoren in der Produktion, keine Zettelwirtschaft.“ Assistenzsysteme an Arbeitsstationen, die relevante Informationen digital zur Verfügung stellen, zahlen daher nicht nur auf die Effizienz, sondern auch auf die Attraktivität eines Arbeitsplatzes ein.

Moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz werden auch zunehmend implementiert, um Aufgaben von Mitarbeiter:innen zu übernehmen…

Das stimmt. Und das ist oftmals auch notwendig. Im Endeffekt ist es ja so: Je weniger Menschen bzw. Personal es gibt, um Aufgaben zu erledigen, umso mehr muss die Technik übernehmen. Das ist insbesondere bei repetitiven Tätigkeiten sinnvoll. Diese können von Technologien übernommen und dann auch weniger fehlerbehaftet umgesetzt werden. Und die Mitarbeiter:innen, die mit dieser Tätigkeit beschäftigt waren, sind für andere Aufgaben im Unternehmen frei.

Ein Beispiel, das in einigen Unternehmen Anwendung findet, ist zum Beispiel der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Belegerkennung. Die Software erkennt und digitalisiert Lieferscheine ganz automatisch, wodurch ein hoher zeitlicher Arbeitsaufwand im Bereich der Sachbearbeitung wegfällt und personelle Kapazitäten freiwerden.

Wenn es um attraktive Arbeitsplatzgestaltung geht, rückt auch das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz in den Fokus.

Und auch hier kann Digitalisierung einen wichtigen Beitrag leisten. Ich denke da zum Beispiel an die Smart Watch des Unternehmens Motion Miners. Mit Hilfe von Sensortechnik an der Arbeitskleidung kann die Belastung über den gesamten Arbeitstag getrackt werden. Aber auch Exoskelette, die bei uns am Fraunhofer IML im Bereich der physischen Ergonomie erforscht werden, können Mitarbeiter:innen deutlich entlasten. Mit Sensorik ausgestattet, können mit ihnen auch Prozesse analysiert und verbessert werden, indem zum Beispiel alle Schritte und Belastungen genau erfasst werden.

Aber nur an die physische Gesundheit zu denken, ist in meinen Augen ein wenig kurz gesprungen. Wir befassen uns auch mit der kognitiven Ergonomie und Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Ganz konkret untersuchen wir hier innovative Lösungen bspw. innerhalb von Logistiktätigkeiten auf ihre psychischen Belastungen. Und über solche konkreten operativen Lösungen hinaus dürfen wir auch die strategische Ebene der digitalen Transformation nicht vergessen, die für KMU Chance UND Herausforderung  zugleich ist. In diesem Kontext brauchen und entwickeln wir arbeitsorganisatorische Konzepte, die die Zufriedenheit von Mitarbeiter:innen sicherstellen, vielleicht sogar steigern und somit auch einen Beitrag zur Gesunderhaltung leisten.

Also kann die Digitalisierung auch den Mittelstand beim Kampf gegen den Fachkräftemangel weiterbringen?

Klar ist: Durch den Fachkräftemangel werden sich die Tätigkeiten der Mitarbeiter:innen ändern – einfach, weil ihre Kapazitäten wo immer möglich durch Digitalisierung entlastet werden müssen. Ihre Einsatzbreite und Kompetenzprofile werden anders aussehen. Digitalisierung ist da ein flankierendes Element, das hilft, diese Entwicklungen aufzufangen und zu gestalten.

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Karina Kampert - Mitarbeiterin Mittelstand Digital Ruhr OWL - Koordination Geschäftsstelle

Karina Kampert

Koordinatorin Geschäftsstelle

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